Bevor wir hier auf die Anforderungen in der Rettungshundeausbildung eingehen, möchten wir ersteinmal
daraufhinweisen, die Anforderungen sind Idealanforderungen die sehr hoch angesetzt sind, natürlich ist es schön auf einem
solchen Niveau zu arbeiten aber die Wenigsten, die sich mit der Rettungshundearbeit befassen können dieses Niveau erfüllen,
viel wichtiger scheint uns daher das man sich ständig bemüht an das Idealbild der Anforderungen heranzukommen und
bemüht ist sich weiterzubilden.
Anforderungen an, den/die Hundeführer- /in
Sie sollten folgende Anforderungen erfüllen.:
psychische und physische Belastbarkeit,
Zuverlässigkeit,
Einsatzbereitschaft,
Zeit, Geduld, Mut,Teamgeist und Integrationsbereitschaft,
Einfühlungsvermögen in seinen Hund,
Hundeverstand,
Sachkenntnis in Erster Hilfe, Kartenkunde und Einsatzlogistik,
und viel, viel Leidensfähigkeit.
Wie Sie sehen sind es sehr hohe Anforderungen die jedoch für ein Funktionieren im Einsatzfall notwendig sind. Unser
Ziel ist ja, Hunde und Hundeführer- /innen zum Rettungshund und Rettungshundeführer- /innen, auszubilden um in späteren
Einsätzen als Team zu bestehen.
Anforderungen wie Zuverlässigkeit, Einsatzbereitschaft, Zeit, Geduld, Teamgeist und Integrationsbereitschaft, sind
Forderungen die wir, wenn wir ehrlich sind doch gerne auch in unserem ganz normalen bisherigen Leben vorfinden wollten,
zumindest bei unseren Mitmenschen, und doch so selten gefunden haben. Dies sind jedoch Forderungen die für ein
Funktionieren einer Rettungshundestaffel notwendig sind. Wir können nie genau sagen, wie lange ein Staffeltraining sein wird,
natürlich haben wir Erfahrungswerte, die auch oft zutreffen und können vieles abschätzen, aber wie schnell ein Hundeführer
oder gar sein Hund lernt,können wir nicht vorhersagen. Uns ist es wichtiger ein Staffeltraining mit positiven Lernerfolgen
abzuschließen, und dies kann auch mal länger dauern.
Mut ist in späteren Einsätzen genauso notwendig wie Besonnenheit und beides kommt am Besten durch Erfahrung und
Weiterbildung. Dies bringt Sicherheit und lässt uns in den Augen Anderer vielleicht auch mutig erscheinen.
Einfühlungsvermögen in seinen Hund kann man durch gemeinsames lernen und beschäftigen erreichen, je mehr man sich mit
seinem Hund auseinandersetzt, auf ihn eingeht, um so mehr versteht man ihn. Wir wollen keinen Hundedrill, natürlich sind
gewisse Gehorsamsübungen notwendig, ja, aber wir wollen auf jeden Hund einzeln eingehen und ein individuelle Ausbildung
mit Ihnen gemeinsam erarbeiten.
Sachkenntnisse in Erster Hilfe und Kartenkunde bringen uns auch im normalen Leben weiter und sind wie auch die
Einsatzlogistik für Einsätze wichtig.
Leidensfähig sollten Sie sein, weil nicht immer alles klatt geht, mal sind Sie nicht gut drauf und mal Ihr Hund, es gibt oft
während dieser Ausbildung Momente wo Sie alles hinschmeißen möchten, und wenn Sie durchhalten kommt ganz bestimmt
das Gefühl, es hat sich gelohnt.
Anforderungen an Ihren Hund
Dieser sollte folgende Anforderungen erfüllen.: Selbständigkeit, Führigkeit, Nasengüte und Finderwillen, Ausdauer,
Arbeitswillen, Gesundheit und Intelligenz, hohe Frustrationstolleranz, Geräuschfestigkeit und Konzentrationsfähigkeit,
Selbstbewusstsein, Menschenfreundlichkeit, kinderfest, alltagsfest und teamfähig, sowie soziale Verträglichkeit.
Sie glauben wir wollen einen Superhund ? Falsch ganz falsch, Ihnen ist gar nicht bewusst, die meisten dieser Fähigkeiten
stecken in fast jedem Hund egal ob Yorki oder Dogge. Sie stecken vermutlich auch in Ihrem. Die meisten Dinge wie
Sebständigkeit, Nasengüte, Finderwillen, Ausdauer, Arbeitswille und Selbstbewusstsein sind angeboren. Der Rest muss nur
noch herausgearbeitet werden. Ihr Hund muss nur richtig gelesen werden.
Die gesamte Ausbildung kann nicht in ein paar Monaten durchlaufen werden, Sie brauchen bis zu einer Rettungshunde -
Endprüfung ca. 2 bis 3 Jahre. Diese Zeit kann in einem harmonischen Umfeld viel Freude bereiten.
Trauen Sie sich doch einfach und melden Sie sich zu einem Schnuppertraining an
Flächensuche
Geschichte der
Rettungshundearbeit
1660
Die ersten vermissten Reisenden und Lawinenverschütteten werden von den Hunden des
Hospizes Sankt Bernhard in der Nähe des St. Bernhard Passes gesucht .
1800 bis 1812
In dieser Zeit rettet der berühmteste Rettungshund der Geschichte, “Barry” vom
Hospiz Sankt Bernhard 40 Menschen das Leben.
1885
Der erste Versuch Hunde als sogenannte “Sanitätshunde” sytematisch für die Rettungshunde-
arbeit auszubilden beginnt.
1890
Der “Deutsche Verein für Sanitätshunde” wird gegründet. Die Ausbildung der Hunde wird
systematisch aufgebaut um Sanitätshunde auf den Schlachtfeldern nach Vermissten und
Verwundeten suchen zu lassen.
1917
Alle Heere der sogenannten “zivilisirten Welt” nutzen das Können der Sanitätshunde auf den
Schlachtfeldern um das Leben der eigenen Soldaten nicht zu gefährten.
1940
Das Schweizer Heer bildet die ersten Lawinensuchhunde aus.
1939 bis 1945
Während des 2. Weltkrieges setzt man in England erstmalig Rettungshunde zur Vermissten-
suche, in den Trümmern von zerbombten Häusern nach Luftangriffen, ein. Auf den übrigen
Schlachtfeldern werden Flächen- und Lawinensuchhunde zum Suchen von Verletzten aus-gebildet und
eingesetzt.
1946
Die Deutsche Bergwacht beginnt mit der Ausbildung von Lawinensuchhunden.
1950
Die Bahnpolizei in Köln bildet Rettungshunde für die Trümmersuche aus.
1965 bis 1969
Während des Vietnamkrieges bildet das amerikanische Militär Hunde zum Aufspüren feindlicher
Kampftaucher im Wasser aus und setzt sie erstmalig ein. Hieraus entwickelt sich die heutige
Wassersuche.
1953 bis 1973
In Deutschland wir die Rettungshundeausbildung vom Bundesverband für Selbstschutz
systematisch durchgeführt.
1973
Es entsehen die ersten Rettungshundestaffeln bei den Katastrophen- und Rettungsorganisationen.
1984
Gründung des Deutschen Rettungshundevereins e.V. DRV
Unsere Rettungshundeteams werden gemäß der anerkannten DIN 13050 geprüft.
Im Behördendeutsch wird unsere Ausbildungsvorgabe auch als GemPPO DIN
13050 bzw. “Gemäß der Prüfungs- und Prüfer- ordnung für Rettungshundeteams in
der Flächen- und Trümmersuche.” bezeichnet.
Ein Rettungshundeteam besteht
immer aus Frauchen oder Herrchen (Hundeführerin oder Hundeführer) und einem
Hund. Beide müssen zusammen im Team arbeiten,werden daher auch zusammen
geprüft.
Die Prüfung gliedert sich in zwei Varianten. Prüfung Fläche I und II. In der
Fläche I Prüfung, muss das Team innerhalb von 30 Minuten eine Wald- , Wiesen-
oder Ackerfläche von 5 ha absuchen und 1- 2 Versteckpersonen finden. In der
Prüfung Fläche II ist das Suchgebiet doppelt so groß, das Team hat 60 Minuten Zeit
und bis zu 4 Versteckpersonen sind zu finden.
Bevor unsere Teams die
Rettungshundeprüfung ablegen dürfen haben sie bereits einen Eignungstest, einen
Wesenstest und die DRV - Vorprüfung erfolgreich abgelegt.
Die durchschnittliche
Ausbildungsdauer für Anfängerteams beträgt 2 bis 3 Jahre. In dieser Zeit sammelt
der Hund
Erfahrungen in Geländegängigkeit, Unterordnung, Anzeige- und
Sucharbeit, sowie den Umgang mit den unterschiedlichsten Menschen.
Die
Hundeführerin oder der Hundeführer machen während dieser Zeit Erfahrungen mit,
Erste Hilfe Mensch und Hund, Orientierung in unbekanntem Gelände mit Karte und
Kompass, Grundlagen des Funkverkehrs, Such- und Lerntechniken des Hundes,
Grundwissen in Kynologie, Einsatz- und Suchtaktik und
Unfallverhütungsvorschriften